Ralf Cuber

Sachverständiger für Medien- und Veranstaltungstechnik

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Wer hält was?

Bei einer Open-Air-Veranstaltung auf einem Reiterhof kommt diese auffällige Konstruktion vor die Linse.

Die Situation: direkt unter dem Lautsprecher steht der DJ und die Moderatorin einer mit Musik untermalten Darbietung. Der für Besucher (geschätzte 500 Personen liefen über den für die Veranstaltung eingefriedeten Hof) zugängliche Bereich beginnt direkt an der schmalen Mauerseite, also in der möglichen Flugschneise der motierten Geräte. Nicht nur der Lautsprecher gibt sein Bestes für die Außenbeschallung der 65×20 Meter großen Fläche, auch der DJ sorgt mit roten Lampen am Mischpult für das Gelingen der Veranstaltung.

Aber bei genauerem Hinsehen stellt sich unweigerlich die Frage: in welcher Abhängigkeit von Fixierungen und Schwerkraft stehen die Bauteile eigentlich? Trägt der Lautsprecher das Brett, die Kamera und noch die Dachkantenabdeckung? Oder tragen alle Teile die Last des Lautsprechers?

 

 

 

 

Vor dem Hintergrund, dass der dauerhaft montierte Lautsprecher nur mit 2 von 4 vorgesehenen Befestigungsschrauben Kontakt zur Wand hielt, bleibt dem Fachmann nur das Kratzen am Bart. Aber die Frage konnte nicht abschließend geklärt werden.
Die grundlegende Kritik aber ergeht über eine landläufig oft vernachlässigte Meinung: Gaffa und auch Strapse (Klebeband und Kabelbinder) sind KEINE Trag- oder Anschlagmittel! Weder im Sinne des Gesetzes, noch nach den Gesetzen der Physik.

 

 

Beim Anbringen von Geräten im Bereich von Menschenansammlungen müssen beide Hintergründe berücksichtigt werden: das Wissen um haltbare Verbindungen, wie sie nach einschlägigen Normen gefordert werden, und der gesunde Menschenverstand. Bei Sätzen wie „das hält schon“ oder „da hab ich mich drangehängt“ zitiere ich immer gerne einen Ausspruch eines Arbeitsschützers:

„Die Qualität der Leiche bleibt die Gleiche!“

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